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leer Spuk unterm Riesenrad


Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** **** *** *** *** - ** **** 75%
 

 
Wenn drei verwunschene Geisterbahnfiguren aus längst vergangener Zeit wieder zum Leben erwachen, dann geht es in Ostberlin und im Erzgebirge hoch her! DDR-Kult-Serie, die es auch oft noch im ÖRR als Zweitteiler zu sehen gibt und die sogar zuletzt eine (nicht so erfolgreiche) filmische Neuauflage im Heute erfahren durfte.


Die Sommerferien in der DDR haben gerade begonnen und die drei Geschwister Umbo (Dima Gratschow), Tammi (Henning Lehmbäcker) und Keks (Katrin Raukopf) verbringen die freie Zeit bei ihren Großeltern. Opa Albert (Kurt Radeke) und Oma (Käthe Reichel) betreiben im Spreepark Berlin (damals "Kulturpark Plänterwald") in Berlin-Treptow eine Geisterbahn. Eines Tages darf die kleine Keks das Mittagessen kochen. Während Keks kocht, putzen ihre beiden älteren Brüder die Geisterbahnfiguren Riese, Hexe und Rumpelstilzchen. Als Keks dann den leider angebrannten Grießbrei ihren Brüdern bringt, fangen diese mit dem Essen an zu spielen und beschmieren die drei Figuren so sehr, dass Opa Albert verlangt, dass die Kinder alles wieder sauber machen.

Daraufhin beschließen Umbo und Tammi, die drei Figuren zur nahe gelegenen Spree zu bringen und dort zu waschen. Was die Kinder nicht ahnen: Alle drei Geisterbahnfiguren waren vor Jahrhunderten echte Menschen und wurden durch einen Fluch zu eben jenen Figuren. Wasser jedoch hebt den Fluch auf und so erwachen Riese (Stefan Lisewski), Hexe (Katja Paryla) und Rumpelstilzchen (Siegfried Seibt) wieder zum Leben und flüchten fortan quer durch Ostberlin. Natürlich werden die drei Gestalten von den drei Geschwistern verfolgt und auch Opa Albert muss mit der Zeit erkennen, dass seine Enkel sich all das nicht ausgedacht haben. Selbst die Volkspolizei der DDR beginnt mit einer Jagd.

Spuk unterm Riesenrad (DDR-TV-Serie)

Die drei Gestalten aus einer längst vergangenen Zeit besorgen sich nun einen Staubsauger, den sie sich im Centrum Warenhaus (heute Galeria Berlin Alexanderplatz) am im Volksmund bekannten "Alex" klar machen. Sie fliegen Richtung Herz, wo vor allem das fiese Rumpelstilzchen glaubt, die dortige Burg Falkenstein in seinen Besitz zu bringen und alsbald König von Deutschland zu werden. Denn wenn er das erst einmal ist, dann können auch die Kinder den Flüchtenden nichts mehr anhaben. Doch Riese und Hexe sind bei weitem nicht so dreist wie der Spitzbärtige Gnom und auch die Kinder der Geisterbahn-Großeltern erkennen bald, wer hier wirklich der Bösewicht ist.


Einst als in der ehemaligen DDR geborenes Kind fand ich diese (erste) Serienfassung eines Gruselbuchs von C.U. Wiesner damals noch recht unheimlich. Dieses 'Brutzeln' in den Augen der Hexe, die genutzte Musik, das laute und zornige Rumpelstilzchen und der wirklich groß in Szene gesetzte Riese waren schon etwas irre für mich. Durch die drei Kinder, deren Darsteller älter waren als ich, konnte ich mich aber zumindest ein bisschen in die ganze Szenerie reinfühlen und mich emotional hinter den Geschwistern verstecken. Auch lernte ich diese Serie als Zweiteiler (zweimal 90 Minuten) kennen und glaubte viele Jahre, dass diese Serie, die als erste von drei DDR-Gruselserien an den Start ging, eigentlich eine Art Filmreihe war.



Das sind aber eigentlich alle Erinnerungen, die ich an die früheren Jahre in Bezug auf diese Serie habe. Nachträglich schaue ich "Spuk im Hochhaus" noch gerne aus einer Art geschichtlicher Sichtweise. Als Ostberliner Kind kenne ich viele der gezeigten Orte (Alexanderplatz, Spreepark, etc) und ziehe gerne Vergleiche von damals zu heute. Eine persönliche Erkenntnis ist, dass die DDR (die Wohnhäuser, etc) von Außen hässlicher waren als heute, gleichzeitig die DDR-Gesellschaft insgesamt etwas mehr Wärme und Zusammenhalt bot, als jene Gegend in Berlin es heute tun würde.

Derweil sind die hier genutzten Effekte für damalige Verhältnisse lobenswert und die Darsteller um den Riese, die Hexe, die Oma und die beiden Brüder der drei Kinder ebenso wie der Direktor der Burg im Erzgebirge sind nur einige jener Schauspieler, die dann auch ein paar Jahre später in der zweiten Gruselsserie "Spuk im Hochhaus" wieder eine Rolle inne hatten. Und diese Kritik findet der interessierte Leser rechts auf dieser Kritikseite in der Spuk-Liste zum Nachlesen.

Spuk unterm Riesenrad (DDR-TV-Serie)

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Fakten
Originaltitel:
Spuk unterm Riesenrad
 
Produktionsjahr:
1979
 
Genre:
Abenteuer / Gruselspaß / DDR-Kult
 
Laufzeit/Folge:
ca. 30 Minuten
 
Diese Serie wurde bewertet von:
Conway(75%)
 
Texte:
Conway
 
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DDR Spuk-Serien
Spuk unterm Riesenrad (1979)
Spuk im Hochhaus (1982)



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