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leer Harry Potter und die Kammer des Schreckens


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Harry Potter (Daniel Radcliffe) ist zurück und verzaubert nicht nur Kinderaugen. Dank des komplexeren Plotes, liebenswürdiger Nebendarsteller (allen voran Kenneth Branagh als Gilderoy Lockheart) und einer gehörigen Portion Grusel, schlägt „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ seinen Vorgänger um Längen. Also ein Potter-Pottpouri im besten Sinne.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens
An Weihnachten erstrahlen die erwürdigen Hallen von Hogwarts in ganz besonderem Glanz.


Harry Potter (Daniel Radcliffe) hat es wahrlich nicht leicht. Nach seinem ersten Schuljahr in Hogwarts, der Schule für angehende Zauberer, geht es für ihn in den Schulferien zurück zu seinem sogenannten Zuhause, zu Onkel und Tante. Für manch einen Pennäler eine langersehnte Wohltat, werden die Ferien für Harry zur schlimmsten Zeit des Jahres. Nicht nur, dass ihm die ungeliebten Erzieher jeglichen Kontakt mit seinen neugewonnenen Freunden Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) verbieten und ihn dauerhaft auf sein Zimmer verbannen. Zusätzlich erschwert ihm ein plötzlich auftauchender Hauself namens Dobby das Zusammenleben mit seiner Verwandtschaft. Der Elf will Harry nämlich aus unerklärlichen Gründen von einer Rückkehr nach Hogwarts abhalten. Erst, als Harry von Ron in einer Nacht- und Nebelaktion mit dem fliegenden Auto von Rons Vater aus den Klauen der Eltern errettet wird, scheint sich alles zum Guten zu wenden.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Hauself Dobby scheint etwas zu verbergen...

Doch die nächste Hiobsbotschaft kündigt sich mit dem Aufbruch nach Hogwarts an: Das Gleis 9 ¾, von dem der Hogwarts-Express üblicherweise abfährt, können die beiden als einzige mysteriöserweise nicht betreten. Erneut muss also das verzauberte Familienvehikel herhalten, um dem Zug zur Schule folgen zu können. Nach einer reichlich unsanften Landung und der Beschädigung einer uralten Weide auf dem Schulgelände, droht der undurchschaubare Professor Snape (Alan Rickman) den Nachzüglern mit dem sofortigen Rausschmiss. Nur das Eingreifen des Schulleiters Professor Dumbledore (Richard Harris) verhindert Schlimmeres.

Auch im sonst oft grauen Schulalltag kündigen sich unheilvolle und abenteuerliche Veränderungen an. Ein schreckliches Monster scheint aus der sogenannten Kammer des Schreckens, einem sagenumwobenen Geheimraum, ausgebrochen zu sein und treibt nun sein Unwesen in der Schule.

Das Trio um Harry, Hermine und Ron hat es nicht leicht, Licht in die Angelegenheit zu bringen. Hat möglicherweise ihr fieser Erzfeind Draco (Tom Felton) die Kreatur entfesselt? Und was hat der neue Professor für die Abwehr der dunklen Künste, der eitle Gilderoy Lockhart (Kenneth Branagh) mit dem Ungeheuer zu tun?

Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Der narzisstische Gilderoy Lockhart (Kenneth Branagh) ist durchaus zwielichtig.


Sicher. Die Potter-Mania hat zwar etwas an Schwungkraft verloren, rollt aber weiterhin mit gleichbleibend hohem PR-Aufwand durchs Land. Da muss sich der neugierige Kinozuschauer zwangsläufig fragen, ob der Film nun die Werbung zum Verkauf der riesigen Produktpalette an Fanartikeln ist, oder umgekehrt.

Fest steht, dass "Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ auch hierzulande jung und alt erneut ins Kino lockt. Doch rechtfertigt der Streifen auch inhaltlich seine gut 2 ½ Stunden andauernde Zelluloid-Orgie?

Fakt ist sicherlich, dass das zweite Leinwand-Epos (nach den Romanen von J. K. Rowling) eine deutlich ausgereiftere und vor allem komplexere inhaltliche Struktur aufweist, als sein Vorgänger. Das Dilemma des Vorgängers bestand auch darin, alle Figuren, alle Handlungsorte und alle Ereignisse vorstellen zu müssen. Hier hat "Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ seine Stärken: Die Charaktere sind genauso altbekannt wie die unterschiedlichen Schauplätze, weshalb es möglich wurde, direkt in das Geschehen einzusteigen. Das verdichtet die Film-Atmosphäre und erzeugt von der ersten Minute des Films an einen Spannungsbogen.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Einmal mehr erleben Harry (Daniel Radcliffe) und Ron (Rupert Grint) ein großes Abenteuer.

Die Charakterzüge des Dreigestirns um Harry Potter profitieren ebenfalls von diesem direkten Einstieg und werden daher wesentlich ausgefeilter und ausgeprägter ausgebreitet. Die weitaus spannendere Roman-Vorlage tut ihr Übriges, um den Film auch für Erwachsene abwechslungsreich zu halten.

Die im Vorfeld des Films losgestoßene Diskussion um das Damoklesschwert der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK), den Film erst ab 12 Jahren freizugeben (und damit der Kinobranche Millionen-Einnahmen zu verwehren), erweist sich als durchaus berechtigt. Denn wer seinem 6-jährigen Kind „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ zumutet, wird zuallererst einmal seine eigenen Nerven auf Grusel-Resistenz testen müssen. Riesenspinnen, die dem Horror-Schocker "Arachnophobia“ entsprungen sein könnten, jagen dem Betrachter (und den Protagonisten) genauso Schauer über den Rücken, wie unheimliche Stimmen und blutrünstige Echsenwesen.

Mit der von Kenneth Branagh dargestellten Figur des narzisstischen Gilderoy Lockhart haben die Produzenten sicherlich einen Glücksgriff getan. Der glänzend aufspielende britische Charakter-Mime agiert mit umwerfendem Charme, der nicht nur Kinder zum Schmunzeln bringen wird. Auch bei den drei jungen Hauptdarstellern ist eine positive schauspielerische Entwicklung zu entdecken, wenngleich Daniel Radcliffe nach wie vor ob seiner überspielenden Mimik für viele Erwachsene schwierig zu ertragen sein wird.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Harry im Gespräch mit Professor Dumbledore (Richard Harris).

Ob ein adäquater Nachfolger für das verstorbene Urgestein Richard Harris (Professor Dumbledore) zu finden sein wird, wird man erst in einem Jahr erfahren (siehe dazu weiter unten die anderen Cineclub-Filmkritiken). "Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ bildet sicherlich nicht DAS Kinoereignis des Jahres, aber eine ansprechende, visuell routinierte Achterbahnfahrt.

Wenn die Filme so rasche Fortschritte hinsichtlich Charakter und Story machen, wie Harrys Zauberkünste, kann man bei den nächsten Teilen auf wahrlich zauberhafte Meisterwerke hoffen...

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Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Die Quidditch Spieler von Gryffindor und Slytherin umringen Hermine Granger (Emma Watson).

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

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Fakten
Originaltitel:
Harry Potter and the Chamber of Secrets
 
deutscher Kinostart am:
14.11.2002
 
Genre:
Harry Potter / Fantasy / Kinder
 
Regie:
Chris Columbus
 
Dieser Film wurde bewertet von:
ton (82%),
RS (94%),
Frank (95%)
 
Texte:
ton
 
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10.11.2024 13:00 Sat.1
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