Harry Potter und der Halbblutprinz |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | **** | **** | ***** | **** | ***** | ***** |
91% |
Inhalt:
Ein neues Schuljahr in Hogwarts bringt wieder einen neuen Lehrer: Dank Harry Potter (Daniel Radcliffe) schafft es Professor Dumbledore (Michael Gambon), den Professor für Zaubertränke, Horace Slughorn (Jim Broadbent), aus dem Ruhestand zurück nach Hogwarts zu holen. Dort soll Harry zu seinem Musterschüler aufsteigen und ein altes, verdrängtes Geheimnis aus der Zeit, als Slughorn Tom Riddle (Hero Fiennes-Tiffin und Frank Dillane) unterrichtete, herausfinden. Dass Harry, der in Snapes Zaubertrank-Unterricht nie sonderlich erfolgreich war, dies gelingt, liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil an dem Vorbesitzer seines Schulbuchs: Der so genannte „Halbblutprinz“ hat nämlich handschriftlich allerlei Korrekturen und Verbesserungen im Buch vermerkt, dank derer Harry es schafft, Professor Slughorn zu beeindrucken.
Doch Harry hat außerdem ganz andere Probleme: Mit Bedauern muss er beobachten, dass Rons Schwester Ginny (Bonnie Wright), mit der er so gern zusammen wäre, mit Dean Thomas (Alfie Enoch) geht. Ein ähnliches Problem hat Hermine (Emma Watson), die mit ansehen muss, wie Lavender Brown (Jessie Cave) ihren Ron (Rupert Grint) anhimmelt.
Kritik:
Wer bei "Harry Potter und der Halbblutprinz“ einen Übergangsfilm zum kommenden (in zwei Filme geteilten) Finale der Serie sieht, tut nicht nur dem Buch, sondern auch der engagierten Umsetzung von David Yates völlig Unrecht. Dass die Produzenten bei Warner an Yates festgehalten haben, zeichnet sich gleich zu Beginn des Films aus. Wie schon bei der "Kammer des Schreckens“, als Chris Columbus zum zweiten Mal Regie führen dürfte, fühlt man sich „Zuhause“ in der Harry-Potter-Welt. Dass der Stil nicht schon wieder verändert wurde, sondern vielmehr die Erwartungshaltung der Zuschauer erfüllt wurde, tut diesem Film unheimlich gut. Wer "Harry Potter und der Halbblutprinz“ (noch einmal) gelesen hat, nachdem er den "Orden des Phönix“ angeschaut hat, erlebt vieles in diesem Film fast so, wie im Kopf beim Lesen vorgestellt! So kann man sich auf die wesentlichen Punkte konzentrieren – und das ist neben der Pubertät und den Gefühlswirrungen, in denen sich Hermine, Harry und Ron befinden, eindeutig der neue Professor Slughorn.
Wie schon mit Imelda Staunton als „Miss Pink“ Dolores Umbrige im letzten Potter-Film, die übrigens in diesem Film nicht vorkommt, wurde auch mit Jim Broadbent für die Rolle des Professors für Zaubertränke eine perfekte Besetzung gefunden. Er versteht es, sowohl die versnobte Art des „Musterschülersammlers“ als auch die innere Zerrissenheit aufgrund seines lange zurückliegenden Fehlers und der damit verbundenen Selbstvorwürfe in Szene zu setzen. Seine Kleidung ist zwar nicht pink, trotzdem wurde hier eine erstaunliche Liebe zum Detail an den Tag gelegt, um sie gleichzeitig stilvoll und hochwertig sowie viel benutzt, alt und leicht heruntergekommen aussehen zu lassen.
In einiger Hinsicht knüpft dieser Film allerdings auch einen Bogen zu den Anfängen der Harry-Potter-Geschichte. Zum einen fällt erneut der imposante Soundtrack positiv auf, in dem das Harry-Potter-Motiv in unterschiedlichsten Ebenen verarbeitet und variiert wurde. Zum anderen haben die alteingesessenen und von vielen Fans geliebten Nebencharaktere wie Maggie Smith als Professor McGonagall und Michael Gambon als Albus Dumbledore deutlich mehr Anteil an diesem Film. Gerade letzterer darf in einer Actionszene noch einmal groß auftrumpfen, für die sich wohl schon J. K. Rowling von Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson inspirieren ließ – eine Vorgabe, der David Yates bereitwillig folgt – und dem Publikum gefällt’s. Was man an dieser Stelle aber auch feststellen muss, ist die Tatsache, dass dieser Harry-Potter-Film für Nicht-Kenner der Bücher oder der bisherigen Filme schwierig nachzuvollziehen sein dürfte. Viele Charaktere tauchen (in der gewohnten Besetzung) wieder auf, ohne dass näher auf sie eingegangen würde. Wer außerdem die Gesetzmäßigkeiten der Buchvorlage, die dankbarerweise eins zu eins übernommen wurden, unter logischen Gesichtspunkten hinterfragen will, sollte lieber gleich auf den Film verzichten oder vorher die anderen Teile anschauen oder lesen.
Für die Harry-Potter-Fangemeinde, die mit den Hauptdarstellern herangewachsen ist und die eine unangemessen lange Pause seit dem letzten Film „überstehen“ musste, erfüllt dieser Film die Erwartungen voll und ganz. David Yates bestätigt eindrucksvoll, wie richtig die Entscheidung ist, in einer Filmreihe nicht ständig Regisseur und Stil zu wechseln!
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