Watchmen - Die Wächter |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | *** | **** | **** | *** | ***** | ***** |
90% |
Inhalt:
In einem alternativen 1985 ist Richard Nixon (Robert Wisden) immer noch Präsident der USA und steht kurz vor einem Atomkrieg mit der UdSSR, als der ehemalige Superheld The Comedian (Jeffrey Dean Morgan) aus dem Fenster geworfen und damit ermordet wird. Comedian war teil der "Watchmen", einer ehemaligen Gruppe von Superhelden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, in der Stadt für Ordnung zu sorgen. Doch einige dieser Helden wurden abtrünnig und gingen zur Selbstjustiz über. Aus diesem Anlass erließ Nixon 1979 den 'Keene Act', welcher die Alternative bietet, vom Superhelden-Dasein zurückzutreten oder für die Regierung zu arbeiten.
Rorschach (Jackie Earle Haley) war ebenfalls Teil der "Watchmen" und agiert noch immer als soziopathischer Held im Untergrund. Er vermutet hinter dem Mordanschlag gegen The Comedian eine Mordserie und nimmt Kontakt zu seinen alten Weggefährten auf. Mit Hilfe des gottgleich verstrahlten Atomphysikers Dr. Manhattan (Billy Crudup), des Tüftlers Night Owl II (Patrick Wilson), Manhattans Freundin Silk Spectre II (Malin Akerman), sowie mit Adrian Veidt aka Ozymandias (Matthew Goode), dem klügsten Menschen der Erde, kommt die Truppe einer Verschwörung auf die Spur, welche die Zukunft der Welt bedroht...
Kritik:
Als Alan Moore (Autor) und David Gibbons (Zeichnung) 1986/87 die 12-teilige "Watchmen"-Comic-Reihe erschufen, wussten sie nicht, auf welches Niveau sie den Comic brachten. Ihre Helden waren dabei ganz normale Menschen mit einem eigenständigen, realitätsnahen Lebenslauf und gleichzeitig voll menschlicher Makel. Kein Wunder also, dass die Filmrechte noch im Erscheinungsjahr verkauft wurden! Gut 20 Jahre später bekam Zack Snyder den Zuschlag zur Verfilmung des Stoffes. Und der "300"-Regisseur hat es trotz der Komplexität der Comics geschafft, die Handlung oft detailgetreu auf die Leinwand zu projizieren.
"Watchmen - Die Wächter“ ist kein Werk, welches man sich Popcorn mampfend und Cola schlürfend nebenbei anschauen kann. Hier ist volle Konzentration gefragt. Die meiste Aufmerksamkeit wird dem Zuschauer beim ständig nackten Dr. Manhattan abverlangt. Nicht nur, dass dieser durch Raum und Zeit blicken kann. Ebenfalls hinterfragt der Held immer wieder, ob die Menschheit zum Frieden überhaupt bereit ist. Dabei ist seine Wortgewandtheit äußerst tiefgründig und rutscht öfters ins Philosophische ab.
Jackie Earle Haley verkörperte in "Little Children“ einen Pädophilen und erhielt dafür eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Diese Leistung übertrifft er hier nun, wenn er als Rorschach seine Maske absetzen muss, um zu erzählen, wie er zu diesem Soziopathen wurde. Die deutsche Synchronstimme lässt die Leinwand dabei förmlich beben. Doch nicht nur die Heldenfigur Rorschach ist gut besetzt: Mit Patrick Wilson holte man einen noch recht unbekannten, aber talentierten Schauspieler an Bord, der gegensätzliche Rollen verkörpern kann (Familienvater in "Little Children“, Pädophiler in "Hard Candy“). Die Australierin Malin Akermann zeigt abermals vollen Körpereinsatz, jedoch in einer ernsthafteren Rolle als zuvor in "27 Dresses".
Schwächelte Snyders "300" noch inhaltlich, so trumpft er mit "Watchmen – Die Wächter" gehörig auf. Seine visuelle Umsetzung dieses Kultcomics toppt bisherige Comicverfilmungen um Längen und der Zuschauer muss sich fragen, wer dieses Genre ab sofort denn eigentlich noch revolutionieren soll... Cineclub-Filmtipp! Hintergrund:
Alan Moore schrieb ebenfalls die Comicvorlagen zu folgenden Filmen (Cineclub-Filmritiken):
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