Beetlejuice Beetlejuice

 
Regie: Tim Burton, Musik: Danny Elfman, Hauptdarsteller: Michael Keaton ... Das hat vor über drei Jahrzehnten schon geklappt, warum also nicht noch einmal? Mit frischen Ideen, die nicht nur klassische Elemente gewinnbringend unterbringen, rockt der Film in vielen Belangen ähnlich gut wie der kultige Vorgänger und verdient sich damit im Prinzip auch schon seine Dahseinsberechtigung.

Der (un)tote Bio-Exorzist ist wieder... jedenfalls zeigt sich Beetlejuice (Michael Keaton) neuerdings immer mal wieder in alltäglichen Lebenssituationen von Lydia Deetz (Winona Ryder). Ok, so alltäglich sind diese auch nicht, moderiert die inzwischen erwachsene Lydia doch eine Art Geistershow namens "Ghost House" und erhält dabei jegliche emotionale Unterstützung von ihrem Verlobten Rory (Justin Theroux). Währen da nicht die wiederholten Erscheinungen von Beetlejuice, wäre dieses Leben vielleicht sogar einigermaßen solide.

Doch die Dinge entwickeln sich: So trifft Lydia alsbald auf ihre noch immer künstlich tätige Mutter Delia (Catherine O’Hara) und diese verklickert ihrer Tochter, dass Vater Charles durch ein schweres Unglück verstorben ist. So macht sich die ungleiche Familie nach all der Zeit wieder auf nach Winter River, wo jene verstörenden Erlebnisse mit Beetlejuice noch heute besonders auf Lydia nachwirken. Vorher aber muss Lydia noch ihre rebellische Tochter Astrid (Jenna Ortega) abholen. Diese hat sich von der Familie Deetz abgekoppelt, vor allem durch das spurlose Verschwinden ihres leiblichen Vaters Richard (Santiago Cabrera) im Amazonas vor Ewigkeiten scheint die Bindung zwischen Lydia und Astrid unkittbar. Denn Astrid versteht einfach nicht, warum ihre Mutter als Medium Geister sieht aber nie den verlorenen Vater.

Lydia Deetz (Winona Ryder) hatte gehofft, nie wieder auf Beetlejuice zu treffen, doch ausgrechnet ihr Verlobter Rory (Justin Theroux) sorgt für das erste große Wiedersehen.

In Winter River, bei den Beerdigungsvorbereitungen für Charles, überschlagen sich dann aber die Ereignisse und auch in der Unterwelt, wo Beetlejuice eine Beschwerdestelle leitet, geht es drunter und drüber: Eine zersägte Frau namens Delores (Monica Belluci) tackert sich wieder zusammen und macht sich auf ei e rachsüchtige und zerstörerische Suche nach ihrem Ex-Mann Beetlejuice... Eine Spur von Leichen - von eigentlich bereits Toten - ruft dann auch Wolf Jackson (Willem Dafoe) auf den Plan, der als Chef-Ermittler wieder für Ruhe und Ordnung in der Zwischenwelt sorgen will.

Derweil landet Astrid bei einer Radtour durch Winter River im Garten vom etwa gleichaltrigen Jeremy Frazier (Arthur Conti). Zwischen beiden entwickelt sich bald mehr und zum anstehenden Halloween-Fest treffen sich beide wieder... und bei diesem Treffen verändert sich Astrids Welt für immer und auch Lydia kommt nicht mehr umher, die Hilfe von Beetlejuice anzufordern, Schließlich ist es schon bedauerlich genug, dass Lydia das Vertauen von Astrid vor langer Zeit verlor. Aber ihre Tochter gänzlich und für immer zu verlieren ist natürlich deutlich schlimmer...

Astrid Deetz (Jenna Ortega) hat nie geglaubt, dass ihrer Mutter Lydia mit allem Recht hatte... doch leider wird sie nun auf üble Weise eines Besseren belehrt.

Wer den ersten Film von 1989 kennt, dürfte sich schnell bestätigt fühlen: Dieser Film setzt auch inhaltlich rund 35 Jahre später nach den so unterhaltsam schrägen Ereignissen wieder an. Die Hauptfiguren sind die selben und mit Astrid Deetz gibt es einen neuen und damit zeitgemäßen Ansatzpunkt für weitere Entwicklungen im Heute obendrauf.

Auch finde ich bemerkt zu haben, dass die Macher um Regisseur Tim Burton sich nicht nur auf den Beetlejuice-Kult verlassen haben. Es schein wichtig, eine gute und runde Story zu präsentieren und das ist mehr als gelungen. Nichts, was nebensächlich scheint, ist es wirklich. Alles hat einen Zweck und auch manche Situationen oder Charaktere, die neu dazu kommen, haben ihren Sinn. Während Lydias Verlobter Rory vor allem für zusätzlichen Humor und Tiefgang innerhalb der noch immer schrägen Familie Deetz dient, ist der junge Jeremy ein ganz besonderer Charakter, der das große Ganze noch einmal ordentlich durcheinander bringt.

Cool: Willem Dafoe als ganz besonderer Ermittler Wolf Jackson.

Auch erhält die Zwischenwelt/Unterwelt noch mehr Platz in diesem zweiten Film und es wird noch mehr von dort gezeigt - auch hier alles mit Sinn und Verstand (und Unterhaltung). Was dort dank der immer noch schönen Monica Bellucci abgeht und was Willem Dafoe mit seinem scharfen Humor zusätzlih bereichert, ist natürlich Gold wert. Und Michael Keaton, ebenfalls bereits im höheren Alter angekommen, rockt noch immer - kann er mit dieser einzigartigen Figur aber auch einfach nur. Tim Burton gibt seinem Star wieder genug zu tun und jeder Zuschauer dürfte ausgiebig unterhalten werden - egal eben, ob man den Originalfilm bereits kennt oder nicht. Wer es noch nicht tat, wird sich den Kultstreifen auf jeden Fall nach dieser Fortsetzung reinziehen.

Wie jetzt? Was macht Delia Deetz (Catherine O’Hara) in der Zwischenwelt?

Damit ist "Beetlejuice Beetlejuice" in meinen Augen als Forsetzung vollends gelungen. Es kommt an die damalige Neuartigkeit des 89er-Streifens natürlich gar nicht erst ran, ist halt nicht möglich. Trotzdem rockt auch dieser zweite Teil und ist dabei so gut, dass auch dieser mehrfach geschaut werden kann und immer mal wieder neue Dinge oder Lacher zum Vorschein bringt.

Monica Bellucci sorgt als eine Art Schwarze Witwe für attraktiven Horror.

Regisseur-Ikone Tim Burton und Beetlejuice-Darsteller Michael Keaton am Set.

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Fakten
Originaltitel: Beetlejuice Beetlejuice   deutscher Kinostart am: 12.09.2024   Genre: Horrorkomödie / Fantasy   Regie: Tim Burton   Länge: ca. 104 Minuten   FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt   Kinoverleih: Warner   Dieser Film wurde bewertet von: Conway(78%)   Texte: Conway   Diesen Film bewerten!