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leer Suicide Squad


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** *** *** ***** **** * * *** 74%
 

 
Von den Fans der Comicreihe aber auch von Cineasten lange erwartet und mit vielversprechenden Trailern und einer immensen Werbemaschine bedacht gibt es am Ende einen Kinofilm, dessen Ablauf dann doch anders ist, als erwartet wurde. Der große Cast um Darsteller wie Will Smith, Viola Davis, Joel Kinnaman, Jared Leto und den zwei überaus entzückenden Margot 'Harley Quinn' Robbie und Cara 'June Moone' Delevingne sowie eine gewisse Coolness helfen dann doch ein wenig angesichts des verunsichernden Gesamteindrucks...

Suicide Squad
vlnr: Boomerang, Harley Quinn, Deadshot, Katana, Rick Flagg, Killer Croc, Diablo.


Tief verborgen in den Sümpfen von Louisiana liegt ein Hochsicherheitsgefängnis mit den schlimmsten Kriminellen, die man sich vorstellen kann. Die derzeit populärsten Insassen sind Leute wie der Auftragskiller Deadshot (Will Smith), der vor wenigen Monaten von Batman (Ben Affleck) höchstpersönlich gefangen genommen wurde. Auch der früher aus den Abwässern von Gotham City agierende Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje), selbst einst ein Gegenspieler von Batman, ist ein Gefangener dieser besonderen Haftanstalt. Im Gegensatz zu Deadshot war es jedoch Crocs eigener Wunsch, sich inhaftieren zu lassen. Einen ähnlichen Weg ging auch Diablo (Jay Hernandez), der sein (in doppelter Hinsicht) inneres Feuer nicht mehr zu kontrollieren wusste und so seine eigene Familie auslöschte. Seither sitzt der feurige Diablo-Gangster freiwillig in einem wässrigen Bunker und wartet auf seine Erlösung. Ganz anders sieht es bei Harley Quinn (Margot Robbie) aus. Die betörende Blondine spielt nicht nur gerne mit den männlichen Gefängniswärtern, sondern ist auch eher unfreiwillig im Stahlkäfig gefangen. Natürlich sind noch einige Großkriminelle auf freiem Fuß, wie zum Beispiel der Australier Boomerang (Jai Courtney) und der Kletterkünstler Slipknot (Adam Beach), doch deren Gefangenenahme ist bereits in vollem Gange.

Suicide Squad
Leiterin Dr. Amanda Blake Waller (Viola Davis) ist absolut knallhart.

Die Langeweile der Superschurken hat ohnehin bald ein Ende, denn die vom Pentagon beauftragte Dr. Amanda Waller (Viola Davis) stellt derzeit eine Art "Selbstmordkommando" zusammen. Eine Armee also, welche die gefährlichsten Aufträge erledigen und gleichzeitig kein Risiko für die Allgemeinheit darstellen soll. Die Idee dahinter ist simpel: hat die Einheit Erfolg, ist alles in Butter und sollte sie scheitern, sterben die Teilnehmer. Natürlich sind die Normalos vom Pentagon nicht sonderlich angetan von der Idee, doch eine außergewöhnliche Vorführung ändert ihre Meinung schlagartig. Dank der Hexen-Göttin Enchantress, die seit ihrer Wiedererweckung den Körper der Archäölogin Dr. June Moone (Cara Delevingne) bewohnt, erhalten die US-Militärs binnen Sekunden die atomaren Geheimpläne des Iran und so ist klar: das "Suicide Squad" bekommt seine Freigabe! Angeführt vom patriotischen Militärprofi Rick Flagg (Joel Kinnaman), der eine Liebesbeziehung zu June Moone hegt, wird das Himmelfahrtskommando auch schon vorbereitet und das keine Sekunde zu früh, denn Enchantress hat ihre eigenen Pläne und befreit dabei nicht nur ihren Gott-Bruder Incubus (Alain Chanoine) sondern will mit ihm gemeinsam die Menschheit, die sich längst von den Göttern abgewendet hat und nun den Maschinen dient, vernichten. Mit der Hilfe der ehrenhaften japanischen Schwertkämpferin Katana (Karen Fukuhara) macht sich das Team nun auf Richtung Midway City. Doch es gibt da noch eine Komponente, welche die Mission gefährden könnte: der Joker (Jared Leto) hat sich mit seiner Posse aufgemacht, um Harley Quinn zurückzuholen und da auch nicht jeder Teilnehmer dieser gefährlichen Mission bereit ist, für eine lausige Haftverkürzung draufzugehen, scheint das Unterfangen von Beginn an zum Scheitern verurteilt...

Suicide Squad
Hexen-Göttin Enchantress (Cara Delevingne) hat nichts Gutes im Sinn.


Es war schon beeindruckend. All die Trailer, wo coole Mucke und derbe Sprüche die geneigten Fans weltweit auf "Suicide Squad" heiß machten. All die Interviews mit den Darstellern, welche die Möglichkeit abfeierten, endlich mal die Bösen spielen zu dürfen, wo man irgendwie alles sagen und tun darf, was sonst nicht geht. Und so überhastet der Streifen in seinem Plot auch wirkt, so viel Vergnügen erkennt man in den Gesichtern der Schauspieler. Allen voran Veteran Will Smith weiß zu unterhalten, aber auch die lockere Art von Margot Robbie als Jokers Gespielin oder die souveräne Darbietung von Joel Kinnaman (der zuletzt als modernisierter "Robocop" auffiel) in der Rolle des Rick Flagg wissen zu überzeugen. Die Rolle von Carla Delevingne ist ohnehin beeindruckend, auch wenn die Endszenen als Enchantress sowie die Optik von Filmbruder Incubus nicht selten zu animiert wirken. Ebenfalls auffällig ist Viola Davis ("The Help"), deren Filmfigur der kühlen und berechnenden Amanda Waller (die im Film übrigens eine andere Synchronstimme hat als in den deutschen Trailern) man einfach hassen muss. Dr. Waller ist eine so unangenehme Person aus den DC-Comics, dass ihr kurzes Zusammenspiel mit Batman (siehe auch im Abspann, wo Bruce Wayne sich die Akten der Leute übergeben lässt, die später in der "Justice League" antreten sollen) den Fledermaushelden aus Gotham City fast genauso unsympathisch erscheinen lassen. Zum Ende dieser Darsteller-Analyse sei natürlich noch Jared Leto als Joker erwähnt. Viele Fans erhofften sich wohl eine ähnlich grandiose Darstellung des Superschurken wie einst bei Heath Ledger, doch der Suicide-Squad-Joker passt sich von Beginn an den Gegebenheiten dieses Films an - oder wurde angepasst, wer weiß. Leto hat in einigen Interviews durchblicken lassen, dass er die fertige Kinofassung bis heute nicht angeschaut hat und dies wohl auch, weil ihm das mögliche Endprodukt nicht so zugesagt haben soll. Und damit wären wir auch schon beim großen Ganzen:

Suicide Squad
Dr. Harleen Quinzel und der Joker lernen sich kennen und lieben.

Warner hatte mit der Verfilmung dieser besonderen Comicreihe große Möglichkeiten und bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Viel zu schnell springt der Film in der Handlung voran und lässt den Charakteren daher viel zu wenig Raum zur persönlichen Entfaltung - und das trotz der anfänglichen Vorstellung aller Hauptcharaktere des vorgesehenen Squads. Innerhalb von wenigen Minuten scheint das ganze Konzept durch das Vorhaben von Hexen-Göttin Enchantress über den Haufen geworfen und nach anfänglich genährter Hoffnung auf einen soliden Anfang einer möglichen Kinofilmreihe beginnt eine Actionschlacht, die einem Sci-Fi-Comic-Kriegsszenario ähnelt. Das ist bei dieser speziellen Kampfeinheit zwar sicherlich nicht ganz falsch, doch bestimmt der Einsatz fortan den gesamten Film und nimmt so viel von dem, was sich Interessierte von diesem ersten Streifen erhofft und was all die tollen Trailer zum Streifen augenscheinlich versprochen hatten. Offenbar wurden auch viele Szenen aus dem Film gänzlich entfernt, so dass man nur hoffen kann, dass es später auf der DVD zum Film noch eine zweite Fassung dieser vorab so gefeierten Comicverfilmung geben wird. Auch regen sich viele Kinogänger über die Einbindung des Jokers dahingehend auf, dass man die Figur und ihre Einbindung viel zu wenig beurteilen könnte. Ich aber meine, dass der Joker im Grunde nur wegen Harley Quinn vorkam, doch vielleicht hatten die Macher auch andere Pläne, die am Ende beim Editieren draufgingen. Es scheint einfach so, als wäre "Suicide Squad" nur ein Füller zwischen "Batman vs Superman" (der Held vom Planeten Krypton wurde auch mehrfach erwähnt) und dem bald folgenden "Justice League". Das ist bedauerlich, auch wenn sich die Geschichten inhaltlich alle irgendwie miteinander verbunden sehen. Dennoch kann man sich "Suicide Squad" durchaus ansehen. Wenn schon nicht wegen der guten Umsetzung des Plots, dann immerhin wegen der verschiedenen Darsteller und ihrer mehr als auffälligen Rollen. Man sollte nur seine Erwartungen beim Ticketschalter abgeben und nach Filmende auch nicht wieder einsacken, sonst hat man am Ende vielleicht mehr zu bemängeln, als einem lieb ist...

Suicide Squad
Captain Flagg (Joel Kinnaman) bereitet das Team vor. Rechts: Will Smith als Deadshot. Links: Scott Eastwood als Lieutenant GQ Edwards.

Suicide Squad
Der Schutz von Captain Rick Flagg ist nicht selten dringend notwendig.

Suicide Squad
Der Joker (Jared Leto) vermisst seine Braut... aber nicht mehr lange.

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Fakten
Originaltitel:
Suicide Squad
 
deutscher Kinostart am:
18.08.2016
 
Genre:
Action / Comicverfilmung
 
Regie:
David Ayer
 
Länge:
ca. 115 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 16 freigegeben
 
Kinoverleih:
Warner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway (73%),
rAm (75%)
 
Texte:
Conway
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Will SmithJan Odle
Jaime FitzSimonsTim Moeseritz
Ike BarinholtzTommy Morgenstern

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